Der erste Dojo-Tag in diesem Jahr fand am Samstag, den 07. Mai im Honbu Dojo in Kamen statt. 25 Karateka unterschiedlichster Graduierung, vom Anfänger bis zum hochrangigen Dan-Träger, nahmen teil. Durch das Training führte Sensei Christian Winkler, 7. Dan.

Vor dem Training hatten alle noch einmal Gelegenheit, das neue, traditionell gestaltete Dojo an der Gutenberstraße in Augenschein zu nehmen.

 

Dann ging es los mit der Aufwärmgymnastik, wobei hier auch schon mit dem Partner gearbeitet wurde. Christian wies darauf hin, dass alle Techniken aus dem Hara heraus erfolgen müssen. Hierzu gab es eine nicht unanstrengende Übung in der Bauchlage. Anschließend wurden die im Goju Ryu vorkommenden Stände durchgegangen und danach Techniken im Stand (Yoko Uke, Haraiotoshi Uke, Age Uke, Tsuki Chudan) geübt. Hierbei wurde ein Hauptthema des Trainings angesprochen, nämlich die richtige geistige Einstellung. Das heißt, schon im Kihon beziehungsweise Kihon Ido Training muss  mit absoluter Konzentration und Aufmerksamkeit (auch bekannt als Zanshin) gearbeitet werden. Dazu gehört auch die richtige Atmung und die korrekte Ausführung der Techniken, etwas die Fausthaltung. In diesem Zusammenhang wurde der Begriff „Ichi go Ichi“ eingeführt, der sich in etwa übersetzen lässt als „es gibt nur eine Gelegenheit“. Wenn diese Einstellung schon im Kihon trainiert würde, kann sie später beim Partnertraining oder in einem wirklichen Kampf einen Unterschied ausmachen.

Weiter ging es mit Uraken Uchi und Shuto Uchi. Wie schon zuvor, erfolgten auch hier Hinweise zur korrekten Ausführung. Mit dem Partner wurden Mae Geri und Kin Geri geübt. Wichtig war hierbei, dass Uke nicht passiv ist, sondern die gleiche Konzentration und Aufmerksamkeit wie Tori hat. In einer Übung zu diesem Aspekt musste Tori mit Gyaku Tsuki angreifen, aber so, dass er nicht verrät, wann er stoßen will, und der Partner musste mit Soto Uke abwehren, wobei er Tori genau beobachten sollte, um zu erkennen, wann dieser zum Stoß ansetzt.

 

 

Nach einer kurzen Pause wurde Kihon Ido gelaufen (Zenkutsu Dachi, Haraiotoshi Uke, Tsuki Chudan; Sanchin Dachi, Yoko Uke, Tsuki Chudan; Shiko Dachi, Haraiotochi Uke, Tsuki Chudan; Neko Ashi Dachi, Kake Uke Mae Geri). Wiederum gab es hier den Hinweis auf das Zanshin: So muss auch beim Hineingleiten in Kamae und beim Mawate mit der entsprechenden Konzentration, Schnelligkeit und Kraft gearbeitet werden. Der Fokus darf nicht unterbrochen werden.

Anschließend wurden die Nage Nr.1 und Nr. 3 trainiert. Bei der Nr. 1 stellte Christian als erste Erweiterung zwei verschiedene Würgetechniken für die Bodenlage vor und als zweite Erweiterung eine Abwehr gegen das Würgen.

Bei der Nr. 3 sollten die Braun- und Schwarzgurte eine Variante ausprobieren, bei der nach dem Mae Geri Konter nicht zum Revers gegriffen, sondern mit dem Knie gegen den Oberschenkel des Gegners gedrückt und er so zu Fall gebracht wird.

Als letztes wurde die erste Form aus dem Kihon Ippon Kumite geübt (Angriff im Zenkutsu Dachi mit Tsuki Jodan, Abwehr im Zenkutsu Dachi mit Age Uke und Tsuki Chudan als Konter).

Dies, so Christian, durfte nicht statisch erfolgen, sondern es musste mit dem Körper gearbeitet werden. Diese Körperarbeit sollte man immer üben, auch wenn man zum Beispiel für sich alleine zuhause trainiert.

Als erste Erweiterung zu der genannten Form wurde nach dem Tsuki Chudan Konter ein Kansetsu Geri zum Knie getreten und als zweite Erweiterung wurde danach noch Mawashi Geri oder Ura Mawashi Geri gemacht.

Den Abschluss der Übungen bildete ein Contest mit Udetate.

 

Nach dem anstrengenden Training ging es am Grill zum gemütlichen Teil über. Nach der langen coronabedingten Pause hatte man hier endlich wieder Gelegenheit, sich mit den Vereinskameraden auszutauschen.

 

Ein rundum gelungener Dojo-Tag.